Soziale Medien: Ende oder Verlängerung einer Sucht?

Trotz der bereits großen Fülle an sozialen Medien treten immer wieder neue Plattformen in unser Leben. Oft ergänzen sie andere Netzwerke, noch häufiger ersetzen sie diese jedoch. Brauchen oder wollen wir noch mehr Plattformen, die unsere Psyche belasten?

Facebook, Instagram, Whatsapp, Twitter… Die Liste der sozialen Medien scheint endlos. Immer wieder wird eine neue Plattform ins Leben gerufen, die die Aufmerksamkeit von Millionen oder gar Milliarden Menschen in ihren Bann zieht. Zu den ersten Social Media gehörten Myspace oder XING, heute kennt sie kaum noch jemand. Facebook folgte, eroberte die Herzen der Menschen und andere konnten mit dieser Konkurrenz nicht Schritt halten.
 
Heute, fast zwei Jahrzehnte später, ist selbst Facebook lediglich ein Sammelbecken für Babyboomer und vielleicht noch Millennials. Jede Social-Media-Plattform scheint ihre eigene Erfolgsära zu haben – eine Zeit, in der sie an Popularität gewinnt, während andere Plattformen in den Schatten gedrängt werden. Letztlich scheint es, dass jede Social-Media-Plattform eines Tages in Vergessenheit geraten wird.

Die 15 größten Social-Media-Plattformen:

1. Facebook

2. YouTube

3. WhatsApp

4. Facebook Messenger

5. Instagram

6. WeChat

7. TikTok

8. QQ

9. Douyin

10. Sina Weibo

11. Telegram

12. Snapchat

13. Kuaishou

14. Pinterest

15. Reddit

(dreamgrow/futureorg/signals)

Konkurrenz der sozialen Medien

Ständig werden neue Social-Media-Apps entwickelt – die meisten von ihnen teilen dieselben Funktionen. Instagram wurde geschaffen, um Bilder zu posten, Facebook war für den Austausch bekannt, TikTok ist dazu da, kurze Videos zu teilen. Inzwischen kann man vor allem bei Facebook und Instagram von all diesen Diensten Gebrauch machen. Doch Muttergesellschaft Meta hat noch eins draufgesetzt: Aus Instagram ist außerdem ein neuer Konkurrent für Twitter entsprungen.
 
Threads ist eine neue App, die vom Instagram-Team entwickelt wurde, um Text-Updates zu teilen und an öffentlichen Unterhaltungen teilzunehmen. Man meldet sich mit seinem Instagram-Konto an, und die Beiträge können bis zu 500 Zeichen lang sein und Links, Fotos und Videos von bis zu fünf Minuten Länge enthalten” (übersetzt), heißt es auf der Meta Website. Es handelt sich also im Grunde um eine Mischung aus Instagram und Twitter – jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, dass Adam Mosseri, CEO von Instagram, die neue Plattform als einen Ort sieht, an dem Nachrichten und Politik nicht willkommen sind. Vor allem, um Negativität zu vermeiden.

Social Media Burn-out

Obwohl behauptet wird, dass Threads Twitter nicht ersetzen soll, könnte genau dies eintreten. Die neue Anwendung ist in Europa bislang nicht verfügbar. Sie bietet jedoch dem Rest der Welt eine Alternative für die ehemals sehr beliebte Plattform, die Hauptquelle für Nachrichten und Networking war. Der Fokus auf ehemals: Seitdem Elon Musk die Führung von Twitter übernommen hat, ist die Stellung des Unternehmens auf dem Markt ins Wanken geraten. Und sie wird immer instabiler, solange er unbeliebte Änderungen an der Plattform vornimmt.
 
“Das Seltsame an Twitter ist, dass viele von uns immer noch dort verweilen, jede Sekunde hassen und sich des Verfalls bewusst sind, aber nicht in der Lage sind, sich abzumelden und zu gehen. Vielleicht sind wir alle süchtig nach dem Drama und den Wutausbrüchen – oder vielleicht sind wir einfach zu ausgebrannt, um uns überhaupt noch darum zu kümmern”, beschreibt euronews.-Autor Amber Louise Bryce. Doch das sei nicht alles: “Der Unmut und das Misstrauen gegenüber den Apps, die den Markt im Würgegriff haben, wächst, während Zuckerbergs kapitalistisches Klonen der Funktionen anderer Plattformen zu einer allgemeinen Überforderung und Ermüdung der Nutzer geführt hat.

Social Media Detox

Und obwohl die Gesellschaft genug von den unzähligen sozialen Medien hat, kommen immer neue hinzu. Und man kommt nicht umhin, sie zu erkunden. Ist es die Angst, etwas zu verpassen? Denn auch wenn all diese Plattformen wirtschaftlichen und kommerziellen Nutzen bringen, und für Unterhaltung sorgen, scheint das Fass langsam überzulaufen. Nicht umsonst hört man seit Jahren vom “Social Media Detox”, bei dem man für eine gewisse Zeit teilweise oder ganz auf diese Netzwerke verzichtet. Ähnlich wie bei anderen Suchtkrankheiten.
 
Die unschöne Wahrheit ist, dass viele junge Menschen unter ihrem Social-Media-Konsum leiden. So berichtet das Gesundheitsmagazin der AOK, dass “eine intensive Social-Media-Nutzung sogar die Entwicklung von Depressionen begünstigen kann”. Grund dafür sei vor allem die verschwimmende Grenze zur Realität – Menschen vergleichen sich und ihr eigenes Leben mit anderen und ihren oft fiktiven Darstellungen. Letztlich führe der ständige Vergleich mit scheinbar perfekten Menschen “zu Selbstzweifeln und zu einer verzerrten Selbstwahrnehmung.” Man konkurriere und werde süchtig nach Aufmerksamkeit. Umso wichtiger sei es, die Authentizität dieser Plattformen zu hinterfragen und sich immer wieder auf die Realität zu besinnen. (Meta/AOK/euronews./businessinsider/futureorg/signals)
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Herausgeber ist das futureorg Institut – Forschung und Kommunikation für KMU mit Sitz in Dortmund/NRW.

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