Roboterdichte-Rate: Deutschland führend in Europa

2020 stieg in Deutschland die Roboterdichte – die Zahl der Industrie-Roboter pro 10.000 Mitarbeiter – auf einen neuen Rekord von 371 Einheiten. Das zeigt der World Robotics 2021 Report, der von der International Federation of Robotics (IFR) herausgegeben wird. So sei Deutschland die automatisierteste Volkswirtschaft in Europa.

Die Roboterdichte Deutschlands zählt 371 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter. Mit insgesamt 230.600 Einheiten entfällt auf Deutschland ein Anteil von 38 Prozent am gesamten operativen Industrie-Roboter-Bestand in Europa. Die Roboterdichte ist eine essenzielle Kennzahl, um die Unterschiede im Automationsgrad verschiedener Volkswirtschaften nachvollziehen zu können. In den letzten fünf Jahren hat sich die durchschnittliche Roboterdichte weltweit fast verdoppelt: Sie stieg 2020 auf 126 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter.
 

Regionale Unterschiede

 
Aufgeschlüsselt nach Regionen entfallen auf Westeuropa 242 Einheiten, auf Nordamerika 167 und auf Asien/Australien 134. Die fünf Länder mit dem höchsten Automatisierungsgrad sind Südkorea, Singapur, Japan, Deutschland und Schweden. Als einziges G-7-Land liegt Großbritannien mit einer Roboterdichte von 101 Einheiten unter dem Weltdurchschnitt und belegt Platz 24. Die Abwanderung ausländischer Arbeitskräfte nach dem Brexit hat die Nachfrage nach Robotern im Jahr 2020 jedoch erhöht. Diese Entwicklung dürfte sich in naher Zukunft fortsetzen.
 
Weltweit gesehen zeigt sich in China die dynamischste Entwicklung: Von 49 Einheiten im Jahr 2015 stieg die Roboterdichte auf 246 im Jahr 2020. Damit verbesserte sich die Volksrepublik in diesem Ranking innerhalb von fünf Jahren von Platz 25 auf Platz neun. In Asien liegt auch das Land mit der weltweit höchsten Roboterdichte: Südkorea übertrifft den globalen Durchschnitt mit 932 Einheiten um das Siebenfache. Seit 2015 stieg dort die Roboterdichte jährlich um durchschnittlich 10 Prozent.
 

Wachstumstrend steigt weiter

 
Deutschland zählt 33 Prozent der allgemeinen Installationen in Europa. Italien folgt mit 13 Prozent und Frankreich mit 8 Prozent. Die installierten Einheiten blieben 2020 um die 22.300 Marke – jedoch ein bemerkenswertes Ergebnis im ersten Pandemie-Jahr. Die deutsche Robotik-Industrie ist auf dem Weg zur Erholung. Roboternachfrage sollte langsam wachsen. Anlässe sind die Nachfrage nach günstigen Robotern in der Industrie und das starke Auslandsgeschäft.
 
Die Modernisierung des verarbeitenden Gewerbes wird von der Regierung durch einen massiven Steueranreiz, die „Super Deduction“, gefördert: Über zwei Jahre von April 2021 bis März 2023 können Unternehmen einen Kapitalfreibetrag von 130 Prozent als Steuererleichterung für Investitionen in Anlagen und Maschinen geltend machen. Dieser „Boom nach der Krise“ sollte 2022 weltweit leicht abnehmen. Bis 2024 werden durchschnittliche Wachstumsraten erwartet. Soeben sollte das Ziel von 500.000 Einheiten weltweit erreicht werden.(zdh/ifr/futureorg/signals)
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