Reisebranche: Kundenservice wird digital

Der Kundenservice in der Reisebranche sieht eine interessante Transformation: Ein Fünftel der Urlaubsreisenden bevorzugt Videotelefonie. Dies zeigt eine Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. E-Mail und Telefon werden zu den beliebtesten Service-Kanälen.

Ob bei der Buchung oder während der Reise, bei Fragen oder Problemen – knapp ein Fünftel (19 Prozent) der deutschen Urlauberinnen und Urlauber möchte Anbieter von Urlaubsleistungen am liebsten per Videoanruf erreichen können. Unter den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren wünscht sich sogar ein Viertel (26 Prozent) vor allem Video-Calls, unter Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren sind es zwölf Prozent. So zweifelt die Mehrheit der Deutschen überhaupt an der Zukunft von Reisebüros.
 
Die Menschen in Deutschland gehen davon aus, dass sich die Art, wie sie ihre Reisen planen und buchen in naher Zukunft stark verändern wird. Schon heute bevorzugen mehr Urlaubsreisende Buchungen von Urlaubsleistungen über Online-Plattformen (53 Prozent) als über Reisebüros und Reiseveranstalter. Insbesondere die Jüngeren buchen ihren Urlaub lieber im Netz. So geben zwei Drittel der 16- bis 29-Jährigen (65 Prozent) an, bevorzugt auf Online-Plattformen zu buchen, nur ein Viertel (26 Prozent) besucht lieber ein Reisebüro vor Ort.
 

Internet für Urlaubsplanung

 
Schon bevor die Reise losgeht, sind die meisten im Internet unterwegs. 7 von 10 Verbraucherinnen und Verbrauchern planen ihre Reisen online. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) geht dafür auf Buchungs- und Vergleichsportale wie Booking.com, Fluege.de, TripAdvisor und Co. 45 Prozent informieren sich online direkt bei den Hotels, Airlines oder Reiseveranstaltern. Soziale Netzwerke wie Instagram oder Facebook nutzen 12 Prozent – mehr als doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren (2020: 5 Prozent). Reiseblogs werden von 11 Prozent in die Urlaubsplanung einbezogen. Die analoge Welt hat demgegenüber an Bedeutung verloren.
 
Und das Internet dient nicht nur der Ideenfindung und Inspiration. Viele buchen online auch einzelne Urlaubsleistungen oder ihren kompletten Urlaub. 87 Prozent derjenigen, die Urlaubsleistungen buchen, haben das schon einmal online gemacht. Zudem haben fast alle Urlauberinnen und Urlauber mindestens ein digitales Gerät im Reisegepäck. 8 von 10 (79 Prozent) nehmen ein Smartphone mit, 41 Prozent ein Tablet, 34 Prozent einen Laptop oder ein Notebook und 22 Prozent eine Digitalkamera. „Videotelefonie gehört seit Beginn der Corona-Pandemie für die meisten zum Alltag. Hier öffnet sich ein neuer Kanal gerade auch für etablierte Reisebüros, zu deren Markenkern die persönliche Beratung gehört“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
 

Videotelefonie im Urlaub

 
Jeweils vier von zehn Urlauberinnen und Urlaubern kommunizieren bei Fragen oder Problemen mit dem jeweiligen Anbieter vorzugsweise per Telefon (42 Prozent) oder E-Mail (41 Prozent). Dabei ist das klassische Telefonat (46 Prozent) bei Älteren ab 65 Jahren deutlich beliebter als die E-Mail (26 Prozent). Unter den 16- bis 29-Jährigen ist es umgekehrt: Knapp die Hälfte (49 Prozent) schreibt dem Reiseanbieter gerne E-Mails, vier und zehn (39 Prozent) rufen bevorzugt an.
 
Andere Kanäle werden eher weniger favorisiert: Während noch zehn Prozent aller Urlaubsreisenden am ehesten online via App oder Website des Anbieters chatten, ziehen nur sechs Prozent Messenger-Dienste und fünf Prozent soziale Netzwerke vor, um mit dem Reiseanbieter zu kommunizieren. Fax (7 Prozent), SMS (3 Prozent) oder Brief (3 Prozent) sind am wenigsten beliebt. Fünf Prozent haben keine Vorliebe für einen bestimmten Kanal. (bitkom/futureorg/signals)
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