Startup-Strategie: Politik bricht ihr Versprechen

Mehr Wagniskapital, leichterer Zugang zur öffentlichen Vergabe für Start-ups oder die Förderung von Gründerinnen. Vor einem Jahr hat sich die Bundesregierung mit ihrer Startup-Strategie vorgenommen, den Standort Deutschland für junge Unternehmen entscheidend nach vorn zu bringen. Fragt man die Start-ups, so wurde dieses Versprechen allerdings noch nicht eingelöst.

Aktuell geben die Jungunternehmen der Startup-Politik der Bundesregierung nur die Schulnote „ausreichend+“ (3,7). Gerade einmal jedes hundertste Start-up (1 Prozent) bewertet Deutschlands Startup-Politik auf der Schulnotenskala mit „sehr gut“. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung von 203 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
 
„Mit der Startup-Strategie hat die Bundesregierung rund 130 Einzelmaßnahmen aus verschiedenen Ministerien gebündelt und damit die Bedeutung von Start-ups für den Standort Deutschland unterstrichen. Die Stimmung unter den Start-ups zeigt: Das Tempo bei der Umsetzung der Vorhaben muss in der zweiten Hälfte der Legislatur erhöht werden“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Wichtig ist, dass ein kontinuierliches Monitoring der Umsetzung der Startup-Strategie erfolgt. Tatsächlich wurden bei einer Reihe wichtiger Maßnahmen zumindest die ersten Schritte getan, etwa bei der Mitarbeiterkapitalbeteiligung.“

Was Start-ups erwarten

Die Start-ups fordern eine Reihe von Maßnahmen der Politik. So sagen 83 Prozent der Start-ups, dass sie konkret davon profitieren würden, wenn es mehr und bessere Förderprogramme zur Zusammenarbeit von Start-ups und Mittelstand geben würde. Ebenso viele erwarten positive Effekte von einem vereinfachten, rechtssicheren Zugang zu öffentlichen Aufträgen. 81 Prozent halten ein digitales, behördenübergreifendes Portal für Verwaltungsleistungen für hilfreich. Drei Viertel (76 Prozent) sprechen sich für einen Ausbau des Zukunftsfonds aus, um verstärkt institutionelle Investoren in den Wagniskapitalmarkt zu holen.
 
Auch beim Thema Fachkräftemangel erhoffen sich viele Start-ups Unterstützung. 73 Prozent würden attraktivere Regeln für die Mitarbeiterkapitalbeteiligung helfen. 71 Prozent ein vereinfachter Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem außereuropäischen Ausland. Und je 70 Prozent würden nach eigenem Dafürhalten von einer einfacheren und schnelleren Gründung von Gesellschaften profitieren. Etwa durch einen One-Stop-Shop auf Behördenseite, sowie den leichteren Zugang zu öffentlichen Daten, etwa mithilfe des Dateninstituts. (bitkom/futureorg/signals)
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