Mutig im Alltag: Zwischen Familie, Fremden und im Beruf

Mut als abstrakter Begriff lässt viele Assoziationen zu. Kann als Verhaltensform, Wunsch oder Wert verstanden werden. Genauso aber auch mit Personen, Geschehnissen und Entscheidungen verbunden werden. Wann aber bezeichnen die deutschen Bürgerinnen und Bürger ihr eigenes Verhalten als mutig?

Zwei von drei Bürgern bezeichnen sich selbst als mutig beim Einstehen für die Familie und Freunde. Mutig agiert man, indem man sich gemeinsam gegen etwas oder jemanden stellt. Sich dabei Gruppenzwängen entzieht, sowie eigene Vorstellungen zurückstellt. Und stattdessen die Interessen des Freundes oder der Verwandten wahrnimmt und verteidigt. Die Hilfe kann dabei finanzieller, moralischer, sozialer oder emotionaler Art sein und in den unterschiedlichsten Zusammenhängen stattfinden. Getragen wird die mutige Unterstützung aus einem Gefühl der Verantwortung, Empathie und Vertrautheit heraus.

Die eigenen Bedürfnisse vertreten

Mut zeigt sich bei Konflikten, bei denen die eigenen Werte im Mittelpunkt stehen. Dies können etwa politische Überzeugungen, Zukunftspläne oder berufliche und private Entscheidungen sein. Vor allem, wenn es sich um vertraute Personen handelt, die oftmals Zustimmung erwarten oder einen Konsens voraussetzen, erfordert es Überwindung, diese nicht zu erfüllen. Die Besinnung auf die eigenen Werte, die Zuversicht, Verständnis zu erfahren, stärkt die Entscheidungskraft und den Mut, diesen Weg zu gehen.
 
Für jeden Zweiten äußert sich Mut auch darin, Verantwortung zu übernehmen. Vor allem im persönlichen Bereich. Etwa in Situationen, in denen richtungsweisende Entscheidungen im Mittelpunkt stehen. Das kann zum Beispiel bedeuten, sich allein verantwortlich für die Erziehung eines Kindes zu fühlen, die fürsorgliche Betreuung kranker Familienmitglieder oder verbindliche Aufgaben zu übernehmen.

Mut in der Zukunftsplanung

Für etwa jeden dritten Bürger ist Mut zudem eine zentrale Voraussetzung bei der Planung und Umsetzung von persönlichen Zukunftsentwürfen. Trotz der vorhandenen Freiheit und den zahlreichen Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung in Deutschland empfindet es fast ein Drittel der Bundesbürger als schwierig, diese zu realisieren.
 
Im beruflichen Bereich werden neben den finanziellen Risiken vorwiegend bürokratische Hemmnisse, starre Strukturen, Unverständnis und fehlende Anerkennung befürchtet. Hier zeigt sich mutig, wer sich von diesen wenig beeinflussen lässt. Und seine Ziele entschlossen im Blick behält. Genannt werden in diesem Zusammenhang unter anderem Planungen zur Selbstständigkeit, Unternehmensgründungen, ein Berufswechsel. Aber auch der bewusste Verzicht auf einen Karriereschritt, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben.

Sich für Fremde einsetzen

Im Gegensatz zum unerschrockenen Einsatz im persönlichen Umfeld gibt nur ein knappes Drittel an, sich mutig für fremde Personen einzusetzen. Die Gründe können zum Teil mit der recht abstrakten Begrifflichkeit des „Fremden“ sowie einer geringeren Notwendigkeit erklärt werden. Im Gegensatz zu Familie und Freunden besteht weniger emotionale Nähe und Verbundenheit, was die moralische Verpflichtung verringert. Dazu kommt noch der allgemeine Trend zum Rückzug ins Private, welcher weniger Berührungspunkte mit Menschen außerhalb der eigenen Lebenswelt nach sich zieht.
 
Wenn sich die Bürger für Fremde einsetzen, erfordert es für viele eine höhere Überwindung als bei Personen des Vertrauens. Die Hürde, mutig zu sein, erscheint ungleich höher, da die Reaktion oder das Verhalten des Fremden unvorhersehbar ist. Und weil man schlechter einschätzen kann, ob die Unterstützung auch gewollt wird. Zudem besteht eine größere Unsicherheit darüber, wie das Umfeld auf den Beistand reagiert. Wenn man sich trotz dieser Widrigkeiten mutig einsetzt, zeigt sich eine hohe Empathie, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit genauso wie ein gesellschaftliches Verantwortungsgefühl. (stiftungfuerzukunftsfragen/futureorg/signals)
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