Gen Z: Gekommen, um radikal zu verändern

Eine neue Generation wie keine zuvor. Gen Z – geprägt von Digitalisierung und Technologie, mit Werten und Weltanschauungen, um Gesellschaft und Arbeitswelt auf den Kopf zu stellen, finden unsere Chefredakteurin Sali Abbas. Ein Plädoyer.

Während die Millennials bereits als Digital Natives bezeichnet wurden, haben viele von ihnen die Technologie erst spät für sich entdeckt. Die Generation Z hingegen wurde praktisch mit einem Smartphone in der Hand geboren. Seit ihrer Kindheit sind sie an die digitale Informationsflut gewöhnt, die sie verarbeiten und zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Und sind damit bestens gerüstet für den digitalen Wandel, der die moderne Geschäftswelt prägt.
 
Damit ein Unternehmen aber überhaupt für sie attraktiv wird, muss es eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Diese Generation interessiert sich nicht für die Höhe des Gehalts oder für Aufstiegsmöglichkeiten. Stattdessen stehen Werte wie Selbstverwirklichung, Spaß an der Arbeit, ein gutes Arbeitsklima und eine gute Work-Life-Balance im Vordergrund. Letzteres spiegelt sich in dem häufigen Wunsch nach einer 4-Tage-Woche, Sabbaticals und Homeoffice wider. Wenn ihre Arbeitgeber keine Freiräume für die Umsetzung dieser Wünsche schaffen, wird es ihnen nicht gelingen, diese Generation zu erreichen und zu binden. Der Arbeitsmarktexperte Julian Stahl spricht in einem Tagesschau-Artikel dementsprechend davon, dass Angehörige dieser Generation in Fachkreisen “als die illoyalsten Jobber aller Zeiten” bezeichnet werden.

Gen Z und effektive Führung

Doch hier geht es nicht um Loyalität oder Leistungsbereitschaft. Vielmehr handelt es sich hier um eine Generation, die für ihre Ideale einsteht – egal in welcher Situation. Umso offener und motivierter gehen sie an das Arbeitsleben heran, wenn ihre Ansprüche erfüllt sind. Die beste Garantie für diese nach Unabhängigkeit strebende Generation ist daher die Selbstständigkeit. Eine Maßnahme, die es ihnen ermöglicht, sich selbst und anderen ein begehrenswertes Arbeitsumfeld zu bieten, in dem sie das verwirklichen können, was sie unter effektiver Führung verstehen.
 
Laut Ozkan und Solmaz (2015) und Laudert (2018) betrachten sie es als ein einflussreiches Konstrukt, das Authentizität, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Work-Life-Balance in den Vordergrund stellt. Die Mitglieder dieser Generation sind bestrebt, das Unternehmertum mit allen technologischen Möglichkeiten zu erobern, die klassische Vorstellung davon, wie das Arbeitsleben aussehen sollte, zu überwinden und die zuvor genannten Werte zu erfüllen.

Das Gemeinwohl steht im Mittelpunkt

Nun ist der Traum der beruflichen Selbstständigkeit nicht so einfach zu erfüllen. Die Welt.de berichtet, wie mangelndes Wissen und schlechte Vorbereitung diesen Traum zerplatzen lassen können. An mangelndem Interesse läge das wohl nicht, die Gen Z sei eine Generation voller Innovations- und Tatendrang, sagte Steffen Ganders in diesem Artikel. Vielmehr läge das Problem an mangelnder Kompetenzvermittlung durch Schule, Studium und Ausbildung. Ein Problem, das dringend behebt werden solle.
 
Ein treffendes Beispiel für erfolgreiche Gen-Z-Führung ist Julian Schroll, Geschäftsführer der yumata consulting GmbH. In einem LinkedIn-Post spricht er vor allem darüber, wie ernst sein Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung nehme. Für ihn, wie auch für die Mehrheit der Generation Z, bedeutet das, das Gemeinwohl der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. “Besonders freue ich mich, wenn ich auf andere junge Menschen treffe, die dasselbe Werte- und Zielbild haben”, erläutert er. Dies ist die erste Generation, die auf vielen Ebenen so vielfältig ist. Und die Erste, die diese Vielfalt, die Einbeziehung aller Menschen und ihr Wohlergehen nicht nur schätzt, sondern voraussetzt. (futureorg/signals)
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Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Entsprechend groß sind die Auswirkungen, die von den vielfältigen Veränderungen für ihn ausgehen. Das Magazin “signals.observer” erklärt diese Veränderungen, lässt Expert:innen zu Wort kommen und zeigt auf, wie andere Unternehmen dieselben Herausforderungen für sich lösen.

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Herausgeber ist das futureorg Institut – Forschung und Kommunikation für KMU mit Sitz in Dortmund/NRW.

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