Gen Z gegenüber fair sein

Lebensstile diversifizieren sich seit Jahrzehnten, Menschen leben immer häufiger nach individuellen Vorstellungen. Die Erwerbsarbeit ist dagegen weitestgehend gleich geblieben – zum Ärger im Umgang mit “der Gen Z”.

Die Bequemlichkeit der Generation Z ist in aller Munde: keine Überstunden, keine Fünf-Tage-Woche, viel Work-Life-Balance. Dies fordern die Beschäftigten der Alterskohorte jünger als 25, heißt es. Insbesondere die Babyboomer sind empört. Fleiß und Belastbarkeit steht für sie außer Frage. Doch entspricht diese plakative Gegenüberstellung der Realität?

Entwicklung der Generationen-Identitäten im Auge behalten

Die Babyboomer sind in einer Zeit sozialisiert, als Wohlstand kaum vorhanden und die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt groß war. Man konnte es sich nicht leisten, auf den freien Ausbildungsplatz im Traumberuf zu warten oder im Vorstellungsgespräch Ansprüche zu formulieren. Die Generation Z weiß um ihre Marktmacht: Sie ist umworben. Die Anzahl geschlossener Ausbildungsverträge liegt im Jahr 2022 mit fast 470.000 auf einem historisch niedrigen Niveau. Viele Arbeitgeber finden keinen Nachwuchs. Dabei spielen die hohen Bildungsabschlüsse der jüngeren Generation in die Karten: Digitalisierung, hohe Verwaltungsaufwände und strenge Vorstellungen von Qualitäts- und Prozesskontrolle erfordern eine solide Ausbildung.
 
Gleichzeitig hat sich die Gesellschaft in allen Bereichen gewandelt: Aus Ernährer-Ehen werden Double-Career-Couples. Patchwork ist nicht nur ein Handarbeitsprojekt. Seit Jahren bilden Ein-Personen-Haushalte mit einem Ein-Drittel-Anteil die häufigste private Lebensform in Deutschland. Keine Kinder bekommen zu wollen ist genauso normal wie der Trend zum Dritt-Kind. Fernab der Standards der Vier-Personen-Familie. Eltern sind nicht strenge Erzieher, sondern liebende Fördernde.

Vorstellungen von Erwerbstätigkeit

Und die Arbeitswelt? Ist weitgehend gleich geblieben! Es wird darum gerungen, ob es einen oder zwei Tage die Woche Home-Office geben darf. Eine Gleitzeit von einer Stunde morgens und einer am Nachmittag wird gefeiert. Arbeiten aus dem Ausland ist fast nicht möglich – höchstens innerhalb der EU. Während die Expert:innen rar sind, wird an der Residenzpflicht festgehalten: für viele mit privaten Verpflichtungen und funktionierenden Netzwerkstrukturen an langjährigen Wohnorten nicht umsetzbar.
 
Was könnte es stattdessen geben? Eine Kernarbeitszeit von vier Stunden am Tag? Digitale Arbeitsmodelle? Beschränkung von prekären Beschäftigungsverhältnissen? Obstkorb, Highlife und Billardtisch sind es nicht. Der springende Punkt ist: für die wirksamen Lösungen braucht es Vertrauen. Und da sollten wir ansetzen. Pauschale Zuschreibungen helfen nicht. (Destatis/süddeutschezeitung/signals/futureorg)
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Herausgeber ist das futureorg Institut – Forschung und Kommunikation für KMU mit Sitz in Dortmund/NRW.

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