Cloud-Computing: “Das Neue Normal der digitalen Welt”

Cloud-Computing hat sich in Deutschland etabliert und steht nun vor einem rasanten Wachstum. In fünf Jahren wollen 56 Prozent aller Unternehmen mehr als die Hälfte ihrer IT-Anwendungen aus der Cloud betreiben. Aktuell liegt der Anteil gerade einmal bei 15 Prozent. Das wichtigste Ziel für die Unternehmen ist die Reduzierung von Kosten.

Derzeit nutzen 89 Prozent der Unternehmen Cloud-Computing. Weitere 8 Prozent planen oder diskutieren das. Nur für 3 Prozent ist die Cloud kein Thema. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 554 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Wirtschaftsbereichen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
 
„Schon heute nutzen praktisch alle Unternehmen Cloud-Anwendungen. Die Intensität der Nutzung wird in den nächsten Jahren aber stark zunehmen. Cloud ist das Neue Normal der digitalen Welt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Gleichzeitig gilt aber auch: Die Unternehmen werden zumindest mittelfristig nicht alle IT-Anwendungen in die Cloud verlagern.“

Unternehmen müssen ihr Angebot anpassen

Jedes neunte Unternehmen, das die Cloud nutzt, hat eine „Cloud only“-Strategie. Das heißt, Cloud-Computing wird für alle Anwendungen und Systeme genutzt und bestehende Lösungen werden in die Cloud überführt. Weitere 36 Prozent setzen auf „Cloud first“, das bedeutet, bei neuen Projekten werden bevorzugt Cloud-Lösungen verwendet und bestehende Anwendungen bei Bedarf in die Cloud umgezogen. Für 35 Prozent gilt „Cloud too“, also die zumindest teilweise Ergänzung bestehender IT-Lösungen um Cloud-Anwendungen.
 
„Fast die Hälfte aller Unternehmen bevorzugt bei neuen IT-Projekten Cloud-Lösungen. Das ist ein klares Signal an die Software-Anbieter, die ihr Angebot teilweise noch anpassen müssen“, so Rohleder. Schon heute nutzen Unternehmen die unterschiedlichsten Cloud-Angebote. Am häufigsten verwendet wird Speicherplatz in der Cloud (92 Prozent). Dahinter folgen Webconferencing (76 Prozent), allgemein Rechenleistung für unterschiedlichste Anwendungen sowie Office-Software (je 73 Prozent) und Software für Personal, Buchhaltung und Finanzplanung (72 Prozent). Cloudbasierte Datenbanken nutzen 60 Prozent, ERP-Systeme 30 Prozent. Aber auch spezielle Anwendungen wie IoT- (37 Prozent) oder KI-Dienste (32 Prozent) kommen aus der Cloud.

Cloud für mehr Innovation

Wichtigstes Ziel bei ihren Cloud-Aktivitäten ist für die Unternehmen die Reduzierung von Kosten (64 Prozent) sowie die Reduzierung der CO₂-Emissionen (63 Prozent). Eine Mehrheit von je 57 Prozent will zudem IT-Anwendungen auf Plattformen und Software-as-a-Service umstellen sowie die IT-Sicherheit erhöhen. Weitere wichtige Ziele sind der Aufbau von Plattformen zur Kooperation mit Dritten (49 Prozent), die Digitalisierung interner Prozesse (46 Prozent) und die Entwicklung innovativer Produkte oder Dienste (43 Prozent).
 
38 Prozent versprechen sich entsprechend durch die Cloud Zugang zu innovativen Technologien wie IoT oder KI. Rohleder: „Die Cloud bietet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen Zugang zu innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz – ohne hohe Investitionskosten oder speziellem technischem Know-how im eigenen Unternehmen.“

Die europäische Cloud-Initiative

Die europäische Cloud- und Daten-Initiative Gaia-X ist für fast die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) interessant. 17 Prozent haben bereits konkrete Pläne, Gaia-X konforme Dienste zu nutzen, weitere 29 Prozent können sich das vorstellen, haben aber noch nichts geplant. 42 Prozent haben aktuell kein Interesse an Gaia-X. 11 Prozent haben sich noch keine Meinung gebildet oder wollen keine Angabe machen.
 
Vorteile bei Gaia-X konformen Diensten werden vor allem beim Thema Compliance und Rechtssicherheit beim Datenschutz (71 Prozent) gesehen sowie bei besonders hohen Standards für IT-Sicherheit (66 Prozent). Wichtig ist auch die Möglichkeit eines souveränen und vertrauensvollen Datenaustauschs (62 Prozent). „Gaia-X und damit eng verknüpfte Projekte können einen wichtigen strategischen Beitrag leisten, um Deutschland und Europa in den Bereichen Cloud, Edge und Datenökonomie voranzubringen. Das Interesse der Unternehmen ist auf jeden Fall da“, so Rohleder. „Entscheidend ist, dass möglichst schnell Gaia-X-konforme Angebote am Markt verfügbar werden.“ (bitkom/futureorg/signals)
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