- 26. Januar 2022
- Die Trendbeobachter
Wirtschaftsstandort: Deutschlands Herausforderungen
Vier Veränderungen stellen die deutsche Wirtschaft gleichzeitig vor große Herausforderung. In einer Studie hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sie analysiert, die Betroffenheit und Chancen der Firmen untersucht und Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert. Genau dort setzt auch eine aktuelle quantitative Delphi-Studie an, die sich speziell mit Fragen des Mittelstands beschäftigt.
Die Corona-Pandemie hat die Welt aus dem Tritt gebracht. Die Analysten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) sind überzeugt, dass langfristig andere Herausforderungen bestimmend sein werden. Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischer Wandel und De-Globalisierung.
- Die Digitalisierung ändere Prozesse und Geschäftsmodelle, doch gibt es in Deutschland großen Nachholbedarf bei der Infrastruktur und der öffentlichen Verwaltung.
- Dekarbonisierung beschreibt die notwendigen Veränderungen, um Klimaziele zu erreichen – Energiewende, klimafreundliche Produkte und Technologien.
- Durch den demografischen Wandel nimmt das Fachkräfteangebot in den kommenden Jahren ab, vor allem bei den für Innovationen relevanten MINT-Arbeitskräften.
- De-Globalisierung meint Protektionismus, also die Tendenz zur Abschottung großer Märkte sowie Wettbewerbsverzerrungen durch China.
Ein besonderer Veränderungsdruck besteht, wenn sich mehrere Herausforderungen überschneiden. Die neue IW-Studie, für die 1.300 Unternehmen befragt wurden, zeigt: Knapp 59 Prozent des Umsatzes in Deutschland erwirtschaften Firmen, für die drei oder sogar vier dieser Veränderungen einen hohen Stellenwert haben. Die betroffenen Unternehmen sind überdurchschnittlich erfolgreich und innovativ, sehen in den Veränderungen auch Chancen. Sie benötigen dafür aber gute Rahmenbedingungen der Politik, folgert das IW.