Pendeln kann eine Herausforderung sein: 16 Prozent der befragten Büroangestellten würden am liebsten die Länge ihres Arbeitsweges verkürzen. Doch drei Viertel würden sogar einen längeren Weg zur Arbeit in Kauf nehmen, wenn das Ziel ihr Traumbüro wäre. Einen stärkeren Ausdruck für den Stellenwert der Büroumgebung dürfte es kaum geben. Doch was würden Büroangestellte am liebsten ändern? Vor allem die Gestaltung und Ausstattung der Räumlichkeiten (15 Prozent). Zudem möchten 6 Prozent die Lage des Büros und 4 Prozent die Gebäudearchitektur ändern.
Quelle: Savills
Handlungsbedarf bei Büroumgebungen
Zur Büroumgebung wurden den Befragten 42 Kriterien vorgelegt. Fast allen ist wichtig, dass das Büro sauber ist, dass die Lichtverhältnisse angenehm sind und der Geräuschpegel niedrig ist. Luftqualität und Temperatur sind auch wichtig. Zudem sollte der Arbeitsweg kurz, der Arbeitsbereich komfortabel und das WLAN verlässlich sein. Selbst ein Wickelraum kann wichtig sein: Für 19 Prozent aller Befragten ist er wichtig, womit er von allen 42 abgefragten Kriterien die geringste Bedeutung hat. Allerdings haben auch nur 14 % unserer Befragten ein Kind zwischen 0 und 5 Jahren.
Bürobeschäftigte sind mit ihrer Büroumgebung überwiegend zufrieden. Lediglich bei den vier als am wenigsten wichtig eingestuften Kriterien – Fahrradraum, Duschen/Umkleiden, Dachterrasse und Elternzimmer/Wickelraum – sind mehr Menschen unzufrieden als zufrieden. Aber auch bei anderen Kriterien gibt es einen hohen Anteil Unzufriedener, so etwa bei Kantine/Café (33 Prozent) und Aufenthaltsräume (31 Prozent). Bei den von fast allen Befragten als wichtig eingestuften Kriterien fallen in dieser Hinsicht ‚Ruhiger Ort zu arbeiten‘ (27 Prozent) und ‚Geräuschpegel‘ (21 Prozent) auf.
Quelle: Savills
Darüber hinaus gibt es Kriterien, die in Wechselwirkung zu anderen Aspekten stehen. Hervorzuheben ist hier das Arbeiten an verschiedenen Orten. Hiermit sind 35 Prozent der Befragten unzufrieden. Eine mehr oder weniger freie Wahl des Arbeitsortes würde es jedem Büroangestellten erlauben, sein Arbeitsplatzumfeld seinen persönlichen Bedürfnissen sowie den Erfordernissen der anstehenden Tätigkeit(en) anzupassen. Für viele Unternehmen dürfte das sogar der einzige Weg zur idealen Arbeitsplatzumgebung für möglichst viele ihrer Mitarbeiter sein.
Arbeitszufriedenheit sorgt für Arbeitertreue
Die Forscher betonen: Es lohnt sich für die Unternehmen, die Präferenzen und die Zufriedenheit ihrer Angestellten abzufragen und sie auf dem Weg zum „perfekten“ Büro einzubeziehen. Bereits das Einbeziehen der Mitarbeiter kann deren Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz erhöhen. Knapp ein Drittel der Befragten wurde von ihrem Arbeitgeber bereits zur Arbeitsumgebung befragt – 78 Prozent von ihnen gaben an, mit ihrem derzeitigen Arbeitsplatzumfeld im Allgemeinen zufrieden zu sein. Von allen anderen ist nur die Hälfte zufrieden.
Quelle: Savills
Erstere sind zudem die treueren Angestellten. Auf die Frage, wie lange sie sich noch bei ihrem aktuellen Arbeitgeber sehen, gaben sie im Durchschnitt eine um ein Viertel längere Zeitspanne an. Letztlich ist die Arbeitsplatzumgebung eingebettet in die gesamte Unternehmenskultur, die maßgeblich von den Vorgesetzten beeinflusst wird. Mit anderen Worten: Ohne die richtigen Führungskräfte entsteht wahrscheinlich auch keine ideale Arbeitsplatzumgebung. Stimmt beides, sind Angestellte bereit, lange Wege ins Büro in Kauf zu nehmen. (savills/futureorg/signals)