- 3. Februar 2022
- Die Trendbeobachter
Diversity: People Of Color in der Zivilgesellschaft unterrepräsentiert
Ein Forschungsteam hat vier Organisationen, die sich in gesellschaftliche Diskussionen einmischen, auf die Frage untersucht, ob sie es geschafft haben, Menschen mit Migrationsgeschichte gleichberechtigt einzubeziehen. Das Ergebnis: Es gibt Luft nach oben.
Egal, ob es um Klimaschutz, die Patientenrechte, die Interessen von Kulturschaffenden oder um Mieteranliegen geht – zivilgesellschaftliche Organisationen haben einen Einfluss darauf, welche Themen in Gesellschaft und Politik gehört und etwa in Gesetzen berücksichtigt werden. Die Gesellschaft in Deutschland ist dabei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer vielfältiger und internationaler geworden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat rund ein Viertel der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund.
Das Forschungsteam hat sich beispielhaft vier Organisationen angesehen, die für die Interessen von Menschen mit einer Behinderung, von Arbeitnehmenden, von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten und von Menschen eintreten, die aufgrund einer Krankheit potenziell diskriminiert werden: Die Deutsche Aidshilfe, die Lebenshilfe, die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie der Lesben- und Schwulenverband. „Wir haben diese Organisationen bewusst ausgewählt, weil sie jeweils eine benachteiligte Gruppe vertreten und daher sensibel sein sollten für andere Benachteiligungen, wie solche, die mit Migration und Rassismus zusammenhängen“, erklärt Projektmitarbeiterin Vanessa Rau, Postdoktorandin am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen.