KfW-Mittelstandspanel: Innovationen in der Corona-Krise

„Not macht erfinderisch“, so heißt es, passend betitelt, in einer 2020 veröffentlichten KfW-Studie. Sie zeigt: Mittelständische Unternehmen sind besonders innovationsfähig – aber auch während einer Krise?

„Not macht erfinderisch“, so heißt es, passend betitelt, in einer 2020 veröffentlichten KfW-Studie. Sie zeigt: Mittelständische Unternehmen sind besonders innovationsfähig – aber auch während einer Krise?
Für Unternehmen sind Innovationen der Hauptfaktor, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit anzutreiben oder sie zumindest auf Höhe der Mitbewerber zu halten und sich einem sich veränderndem Umfeld anzupassen. Aber gilt dieser noch immer anerkannte Grundsatz auch während einer schweren Krise? Erkennen Unternehmen auch eine Chance darin, durch Innovationen den Effekt der Krise abzudämpfen? Und besitzen mittelständische Unternehmen die benötigten Ressourcen, um innovative Projekte auch während einer Krise zu realisieren?
 
Um diese Fragen und ihre Antworten dreht sich eine Sondererhebung von KfW Research zum KfW-Mittelstandspanel. In der Studie werden mittelständische Unternehmen befragt, ob und wie sie der Corona-Pandemie mit Innovationen geantwortet haben.
Aufbau der Studie
 
Die Studie basiert auf einer Sonderbefragung, die im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels im Juni 2020 als Onlinebefragung durchgeführt wurde. Alle Unternehmen, die am KfW-Mittelstandspanel teilnahmen und eine E-Mail-Adresse hinterlegt hatten, wurden zu folgenden Fragen befragt: „In welchem Umfang haben Sie bzw. Ihr Unternehmen als Folge der Corona-Krise folgende Innovationen im Unternehmen eingeführt?“
Folgende Antwortkategorien standen den Befragten dabei zur Auswahl:
 
  • “Umstellung auf neue oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen, die sich wesentlich von ihren Vorgängerprodukten und -dienstleistungen unterscheiden”
  • “Umstellung auf neue oder verbesserte Prozesse, Herstellungs- und Vertriebsverfahren, die sich wesentlich von ihren Vorgängerprozessen und Verfahren unterscheiden”
  • “Umstellung des Geschäftsmodells”
 
Folgende Ausprägungen konnten angegeben werden: „Größtenteils“/„Zum Teil“/„Geplant“/„Gar nicht“.

Der Mittelstand stellt sich der Corona-Pandemie innovativ gegenüber

Die Studie zeigt: Der Mittelstand reagiert mit Innovationen auf die Corona-Pandemie. So haben von rund 48 Prozent der befragten Unternehmen aufgrund der Pandemie ihre Geschäftsmodelle, Produkte oder Prozesse verbessert. In Anbetracht der kurzen Zeit, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie vergangen ist, ist dieser Anteil bemerkenswert hoch. Dies deutet darauf hin, dass für mittelständische Unternehmen Innovationen eine entscheidende Maßnahme bei der Krisenbewältigung darstellen.
 
Hinzu kommt, dass die Unternehmen, die unter hohen Umsatzeinbußen zu leiden hatten, außergewöhnlich innovativ sind. Zudem sind diejenigen Unternehmen, die sich früher bereits innovativ zeigten, während der Pandemie ebenfalls außerordentlich innovationsaktiv – 42 Prozent im Vergleich zu 30 Prozent bei Unternehmen, welche zuvor nicht innovativ tätig waren. Innovative mittelständische Unternehmen sind demnach dazu in der Lage, binnen kurzer Zeit auf Krisen zu reagieren und sind somit krisenfester als Unternehmen anderer Art.

Fazit: Not macht wirklich erfinderisch

Besonders bei Dienstleitungsunternehmen und kleineren Unternehmen zeigen sich hohe Anteile an Innovatoren. Dieser Anteil an Innovatoren, der hier vergleichsweise hoch ist, ist auf den Fakt zurückzuführen, dass besonders Unternehmen mit großen Umsatzeinbußen vermehrt auf Innovationen setzen. Die Phrase „Not macht erfinderisch“, welche sich während einer normalen konjunkturellen Entwicklung bestätigt, in der andauernden Krise also zu.
 
Die gesamte Studie „Innovationen in der Corona-Krise: Not macht erfinderisch“, erschienen in Fokus Volkswirtschaft Nr. 295, finden Sie unter www.kfw.de/fokus zum Download bereit.
 
(kfw/futureorg/signals)
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